Die optimale Bikini-Form wieder nicht erreicht? Um den Körper zu „entgiften” und sich von überschüssigen Kilos zu befreien ist es nie zu spät. Also nutzen wir die frischen Herbsttage, um den Stoffwechsel richtig anzukurbeln und abzunehmen.
Aber wo fange ich an? Wieso habe ich kein natürliches Sättigungsgefühl mehr? Und dieser ewige Heißhunger, woher
kommt der? In unserem Kopf, im Hypothalamus, werden alle wichtigen Funktionen des vegetativen Nervensystems
gesteuert. Dieser Hypothalamus regelt u. a. den Appetit, den Durst, die Stoffwechselaktivität und den Schlaf. Auch die Steuerung von Hormonausschüttungen, z. B. des Stresshormons Cortisol, das zu Heißhungerattacken führt, kommt vom Hypothalamus. Außerdem ist er an der Steuerung der Sättigung und des Hungers beteiligt.
Abnehmen bedeutet für viele noch mehr Stress und ganz viele Verbote. Aber alles was man sich verbietet, wird erst recht interessant. Es ist ein Kreislauf ohne Ende. Abnehmen funktioniert auf Dauer nur ohne Stress und ohne Verbote.
Warum steuert mein Kopf anders, als es mein Verdauungssystem braucht? Die Schlüsselrolle spielt hier die Darm-Hirn-Achse, die in den letzten Jahren vermehrt von der Wissenschaft aufgegriffen wird. Neurowissenschaftler haben herausgefunden, dass unser Darm über sein komplexes Nervensystem ständig Kontakt mit unserem Gehirn aufnimmt und so scheinbar auch Emotionen steuert. Unsere Gemütslage wird vom Darm viel stärker beeinflusst, als bisher angenommen.
Genau wie im Gehirn hat auch der Darm viele Nervenzellen, deshalb spricht man heute auch schon vom Bauchhirn. Aktuelle Studien zeigen, dass Bauch und Gehirn über Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter kommunizieren, und dass der Bauch das Gehirn mehr informiert als das Gehirn den Bauch. Heute weiß man, dass der Darm einen direkten Einfluss auf unsere geistige Gesundheit hat und dass z. B. Heißhunger, Angststörungen, Stress bis hin zu Depressionen sich vergrößern, wenn es im Darm nicht stimmt.
Ein geschädigter Darm ist oft ernährungsbedingt. Zuviel Zucker, zu wenig Ballaststoffe und Alkohol verursachen Störungen im Gastrointestinaltrakt. Aber auch erhöhte Stresshormone und Antibiotika führen zu Störungen in der Darmflora. Und im Darm wird u. a. ein wichtiges Glücks- und Wohlfühlhormon produziert: das Serotonin. Serotonin hat nicht nur Auswirkungen auf unsere Stimmungslage, sondern auch auf den Appetit. Serotonin hemmt das Hungergefühl und bildet somit eine Grundlage, um erfolgreich abnehmen zu können. Ist ausreichend Serotonin vorhanden, können die Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin besser im Zaum gehalten werden.
Durch unsere moderne Lebensweise, die ständige Stresssteuerung von „Oben” kommt es bei vielen Menschen zu einer Unterversorgung mit Serotonin und damit verbundenen regelmäßigen Stimmungstiefs und chronischer
Unzufriedenheit. Serotonin jetzt mit z. B. Schokolade zu produzieren, hat nur eine kurze Wirkung. So entsteht ein Kreislauf ohne Ende: Stress – ständige Cortisolproduktion – Heißhunger – ungesunde Ernährung – Gewichtszunahme durch zu viel Zucker – ein geschädigtes Verdauungssystem – zu wenig Serotoninproduktion im
Darm – Stimmungstief – fehlende Steuerung vom Gehirn zur Ausschüttung von Glückshormonen.
Im Darm mit seinen Millionen von Nervenzellen entscheidet sich, was aus der Nahrung wieder zurück in den Körper resorbiert wird und was ausgeschieden wird. Hier steckt der größte Teil unseres Immunsystems. Hier lohnt es sich etwas zu tun. über einen einfachen Stuhltest kann man herausfinden, welche „guten” Bakterien meinem Darm vielleicht fehlen. Durch die Zufuhr der fehlenden Bakterien kann man eine geschädigte Darmflora wieder aufbauen.
Jetzt fehlt noch die positive Steuerung von „Oben” durch Umdenken. Bei Stress (Gefahr) sendet unser Gehirn Signale an den Darm und schaltet diesen auf Stand-by, um nicht unnötig Energie zu verbrauchen. Bei Dauerstress ist die Verdauung der Nahrung dann empfindlich gestört.
Egal in welcher Situation Sie sich gerade befinden, lernen Sie ihren Körper und Ihre Gedanken positiv zu steuern, lernen Sie aus Stress Aufgaben zu machen und Serotonin durch positive Gedanken zu produzieren.
Sehr hilfreich kann hier eine Hypnosetherapie sein, in der man diese Belohnungsstrategien und Bewältigungsmechanismen (tu Dir was Gutes und iss!) und auch alle selbst geprägten Stressinformationen auflöst.
In der hypnotherapeutischen Tiefenentspannung, können Ihr Unterbewusstsein und Ihr Körper wieder lernen, was „normal” ist. Zusätzlich kann man mit Akupunktur und Homöopathie unterstützend auf den Körper, den Stoffwechsel und den „Stress” einwirken. Vor allem bei Menschen, die nicht aus Hunger, sondern „Frust” essen, kann Akupunktur
helfen, diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Und nicht zu vergessen, der Stuhltest, der die Bakterienflora bestimmt. Es ist höchste Zeit, um aus dem Kreislauf:
„Stress – Gewichtszunahme – Stimmungstief – Stress” auszusteigen und die Darm-Hirn-Achse wieder positiv zu steuern!
Tun Sie etwas für sich, es lohnt sich! Viel Erfolg!
Ihre Anette Ellenberg
Bericht aus der Zeitschrift „Gesundheits-Kompass”, Ausgabe Oktober 2017